Netzwerk-Verwaltung mit iproute2
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Das Programm-Paket iproute2
zählt zum Standard-Umfang jedes modernen
Linux-Systems; es umfasst die im folgenden näher beschriebenen Programme ip
,
ss
und tc
.[1]
Das Analyse- und Konfigurations-Programm ip
:
Eines der wichtigsten Programme zur Verwaltung von Netzwerk-Geräten ist ip
:
Um die Adressen aller Netzwerk-Geräte des eigenen Rechners (sowohl physische als auch logische) anzuzeigen, kann man folgendes eingeben:
ip address show # Ausgabe (Beispiel): 1: lo: <LOOPBACK,UP,LOWER_UP> mtu 4096 qdisc noqueue state UNKNOWN group default link/loopback 00:00:00:00:00:00 brd 00:00:00:00:00:00 inet 127.0.0.1/8 scope host lo valid_lft forever preferred_lft forever inet6 ::1/128 scope host valid_lft forever preferred_lft forever 2: eth0: <BROADCAST,MULTICAST,UP,LOWER_UP> mtu 1500 qdisc pfifo_fast state UP group default qlen 1000 link/ether 00:1e:06:33:31:a3 brd ff:ff:ff:ff:ff:ff inet 192.168.2.103/24 brd 192.168.2.255 scope global dynamic eth0 valid_lft 1732475sec preferred_lft 1732475sec inet6 fe80::21e:6ff:fe33:31a3/64 scope link valid_lft forever preferred_lft forever
Durch den Eintrag
lo
wird das sogenante „Loopback“-Device bezeichnet. Ein Loopback hat die Eigenschaft, dass Pakete, die über dieses (logisch) Gerät verschickt werden, beim gleichen (logischen) Gerät wieder ankommen. Dieses logische Device hat als Standard-Adresse die lokale Netzwerk-Adresse127.0.0.1
, die üblicherweise mit dem Namenlocalhost
verknüpft ist. Die Adresseeth0
bezeichnet üblicherweise die erste (physische) Netzwerkkarte des Rechners.Anstelle von
ip address show
kann kürzer auchip addr sh
, oder noch kürzerip a s
eingegeben werden: Da die Anweisungen hierdurch bereits eindeutig sind, werden sie vonip
automatisch vervollständigt. Man kann sogar nurip a
angeben, da dannshow
als Standard-Anweisung genutzt wird.
Informationen über die Schnittstellen der einzelnen Geräte (physische oder logische) liefert die Anweisung
ip link show
(beziehungsweise kürzerip l
:ip link show # Ausgabe (Beispiel): 1: lo: <LOOPBACK,UP,LOWER_UP> mtu 4096 qdisc noqueue state UNKNOWN mode DEFAULT group default link/loopback 00:00:00:00:00:00 brd 00:00:00:00:00:00 2: eth0: <BROADCAST,MULTICAST,UP,LOWER_UP> mtu 1500 qdisc pfifo_fast state UP mode DEFAULT group default qlen 1000 link/ether 00:1e:06:33:31:a3 brd ff:ff:ff:ff:ff:ff
Mittels
ip link
lassen sich die Schnittstellen der einzelnen Geräte nicht nur auflisten, es können vielmehr auch mittelsip link set
ihre Eigenschaften geändert werden; insbesondere können einzelne Geräte damit aktiviert beziehungsweise deaktiviert werden:# Deaktivieren beziehungsweise Aktivieren einer Netzwerk-Karte: ip link set eth0 down ip link set eth0 up
Dies ist insbesondere deshalb von Bedeutung, als dass die Eigenschaften eines physischen oder logischen Geräts nur geändert werden können, während das Gerät inaktiv ist. Um beispielsweise zu Test-Zwecken den Namen eines Geräts zu ändern oder manuell eine bestimmte MAC-Adresse für dieses Gerät festzulegen, kann man folgendes eingeben:
# Änderung des Interface-Namens: ip link set eth0 name extern
# Setzen einer neuen MAC-Adresse: ip link set eth0 address 00:80:41:ae:fd:7e
Hilfreich beim Erkunden der vielen Möglichkeiten, die ip
bietet, ist die
Tab
-Vervollständigung der Z-Shell, die an jeder Stelle der
Eingabe-Zeile genutzt werden kann. Gibt man beispielsweise ip address
ein
und drückt die Tab-Taste, so bekommt man alle Möglichkeiten aufgelistet, die
ergäzend eingegeben werden können:
ip address <TAB>
add -- add new protocol address
change -- change existing protocol address
delete -- delete protocol address
flush -- flush protocol address
help -- show help for command
replace -- add or update protocol address
show -- show protocol address
Gibt man beispielsweise ip address help
ein, so bekommt man eine
detaillierte Hilfe zu den weiteren möglichen Argumenten angezeigt.
Wichtig ist ebenfalls das Unterprogramm ip route
(beziehungsweise kürzer
ip r
): Dieses zeigt in der ersten Zeile den Standard-Gateway an, also die
Netzwerk-Adresse des nächsten Routers, über den mit anderen Netzwerken
(gegebenenfalls auch dem Internet) kommuniziert werden kann; mittels ip route
add
können zudem neue Routen definiert, oder mit ip route change
bestehende Routen geändert werden.
… to be continued …
- https://wiki.ubuntuusers.de/ip/
- http://www.policyrouting.org/iproute2.doc.html
- https://lintut.com/how-to-use-linux-ip-command/?PageSpeed=noscript
- https://dougvitale.wordpress.com/2011/12/21/deprecated-linux-networking-commands-and-their-replacements/
- https://lartc.org/howto/lartc.iproute2.tour.html
Der Socket-Monitor ss
:
Der Programmname ss
ist der Nachfolger von netstat und soll als Abkürzung für „Socket
Statistics“ stehen.[2] Ein Socket besteht allgemein aus einer IP-Adresse und
einer Port-Nummer.
Anmerkungen:
[1] | Die Programme des
|
[2] | Persönlich finde ich die Abkürzung ss nicht gelungen – da würde mir
ja sos noch besser gefallen.. ;-) |