Die Knotenregel und die Maschenregel¶
Insbesondere bei der Schaltungs-Simulation ist es von großer Bedeutung, die in einem Stromkreis auftretenden Spannungen und Stromstärken zu bestimmen. Hierzu werden zwei allgemeingültige Gesetzmäßigkeiten verwendet, die als Maschen- und Knotenregel oder nach ihrem Entdecker Gustav Robert Kirchhoff auch als Kirchhoffsche Regeln bekannt sind.
Die Knotenregel¶
Als Knoten wird eine leitende Verbindung zweier oder mehrerer Bauteile bezeichnet; ein Knoten ist also ein Stück eines oder mehrerer unmittelbar miteinander verbundener Leiter.
Aufgrund der Ladungs-Erhaltung muss an jedem Knoten die Menge der zufließenden Ladung gleich der Menge der abfließenden Ladung sein. Somit muss auch die Summe der zufließenden Stromstärken mit der Summe der abfließenden Stromstärken übereinstimmen.
Zählt man die Werte der zufließenden Stromstärke(n) als positiv und die Werte der abfließenden Stromstärke(n) als negativ, so lässt sich die obige Gleichung mit dem Summenzeichen einfacher schreiben als:
(1)¶
Sämtliche Ströme eines Knoten müssen in der Summe stets Null ergeben.
Die Maschenregel¶
Als Masche wird eine geschlossene Aneinanderreihung von Bauteilen bezeichnet.
Die Spannungswerte der Stromquellen müssen in der Summe gleich der Summe der einzelnen an den Verbrauchern anliegenden Spannungen sein.
Zählt man wiederum die Spannungswerte der Stromquellen als positiv und die Spannungswerte der Verbraucher als negativ, so lässt sich die obige Gleichung mit dem Summenzeichen einfacher schreiben als:
(2)¶
Sämtliche Spannungen innerhalb einer Masche müssen in der Summe stets Null ergeben.
Die Kirchhoffschen Gesetze ermöglichen es Schaltungs-Simulations-Programmen, Gleichungssysteme zur Bestimmung der unbekannten Spannungen beziehungsweise Stromstärken aufzustellen.