Die C-Standardbibliothek

Im folgenden Abschnitt sind diejenigen C-Bibliotheken beschrieben, die jederzeit vom gcc-Compiler gefunden werden und somit in C-Programme mittels #include eingebunden werden können, ohne dass weitere Pfadanpassungen notwendig sind.

assert.h – Einfache Tests

  • void assert(logical_expression);

    Diese Funktion kann – wie eine if-Bedingung – an beliebigen Stellen im Code eingesetzt werden. Ergibt der angegebene logische Ausdruck allerdings keinen wahren (von Null verschiedenen) Wert, so bricht assert() das Programm ab und gibt auf dem stderr-Kanal als Fehlermeldung aus, welche Zeile beziehungsweise notwendige Bedingung den Absturz verursacht hat.

math.h – Mathematische Funktionen

  • double sin(double x)

    Gibt den Sinus-Wert eines in Radiant angegebenen x-Werts an.

  • double cos(double x)

    Gibt den Cosinus-Wert eines in Radiant angegebenen x-Werts an.

  • double tan(double x)

    Gibt den Tangens-Wert eines in Radiant angegebenen x-Werts an.

  • double asin(double x)

    Gibt den Arcus-Sinus-Wert eines x-Werts an, wobei x \in [-1;+1] gelten muss.

  • double acos(double x)

    Gibt den Arcus-Cosinus-Wert eines x-Werts an, wobei x \in [-1;+1] gelten muss.

  • double atan(double x)

    Gibt den Arcus-Tangens-Wert eines x-Werts an.

  • double sinh(double x)

    Gibt den Sinus-Hyperbolicus-Wert eines x-Werts an.

  • double cosh(double x)

    Gibt den Cosinus-Hyperbolicus-Wert eines x-Werts an.

  • double tanh(double x)

    Gibt den Tangens-Hyperbolicus-Wert eines x-Werts an.

  • double log(double x)

    Gibt den Wert der natürlichen Logarithmusfunktion \ln{(x)} an, wobei x > 0 gelten muss.

  • double log10(double x)

    Gibt den Wert des Logarithmus zur Basis 10 an, wobei x > 0 gelten muss.

  • double pow(double x)

    Gibt den Wert von x^y an. Ein Argumentfehler liegt vor, wenn x=0 und y<0 gilt, oder wenn x<0 und y nicht ganzzahlig ist.

  • double sqrt(double x)

    Gibt den Wert der Quadratwurzel eines x-Werts an, wobei x \le
0.

  • double ceil(double x)

    Gibt den kleinsten ganzzahligen Wert als double an, der nicht kleiner als x ist.

  • double floor(double x)

    Gibt den größten ganzzahligen Wert als double an, der nicht größer als x ist.

  • double fabs(double x)

    Gibt den Absolutwert |x| eines x-Werts an.

  • double ldexp(double x, n)

    Gibt den Wert des Ausdrucks x \cdot 2^n an.

  • double frexp(double x, int *exp)

    Zerlegt x in eine normalisierte Mantisse im Bereich [\frac{1}{2}\,;\, 1], die als Ergebnis zurückgegeben wird, und eine Potenz von 2, die in *exp abgelegt wird. Ist x gleich Null, sind beide Teile des Resultats Null.

  • double modf(double x, double *ip)

    Zerlegt x in einen ganzzahligen Teil und einen Rest, die beide das gleiche Vorzeichen wie x besitzen. Der ganzzahlige Teil wird bei *ip abgelegt, der Rest wird als Ergebnis zurückgegeben.

  • double fmod(double x, double y)

    Gibt den Gleitpunktrest von \frac{x}{y} an, mit dem gleichen Vorzeichen wie x. Wenn y gleich Null ist, hängt das Resultat von der Implementierung ab.

cmath.h – Mathe-Funktionen für komplexe Zahlen

  • double creal(double complex z)

    Gibt den Realteil der komplexen Zahl z als Ergebnis zurück.

  • double cimag(double complex z)

    Gibt den Imaginärteil der komplexen Zahl z als Ergebnis zurück.

  • double cabs(double complex z)

    Behandelt die komplexe Zahl z wie einen zweidimensionalen Vektor in der Zahlenebene; gibt den Betrag (die Länge) dieses Vektors als Ergebnis zurück.

  • double casin(double complex z)

    Gibt den Arcus-Sinus-Wert der komplexen Zahl z an.

  • double cacos(double complex z)

    Gibt den Arcus-Cosinus-Wert der komplexen Zahl z an, wobei der Realteil von z im Bereich [-1;+1] liegen muss.

  • double catan(double complex x)

    Gibt den Arcus-Tangens-Wert einer komplexen Zahl z an.

string.h – Zeichenkettenfunktionen

In der Definitionsdatei <string.h> gibt es zwei Gruppen von Funktionen für Felder und Zeichenketten. Die Namen der ersten Gruppe von Funktionen beginnen mit mem; diese sind allgemein zur Manipulation von Feldern vorgesehen. Die Namen der zweiten Gruppe von Funktionen beginnen mit str und ist speziell für Zeichenketten gedacht, die mit dem Zeichen \0' abgeschlossen sind.

Wichtig: Bei der Verwendung der mem- und str-Funktionen muss der Programmierer darauf achten, dass sich die Speicherplätze der zu kopierenden oder zu vergleichenden Zeicherketten nicht überlappen, da das Verhalten der Funktionen sonst nicht definiert ist.

mem-Funktionen

Die mem-Funktionen sind zur Manipulation von Speicherbereichen gedacht. Sie behandeln den Wert \0 wie jeden anderen Wert, daher muss immer eine Bereichslänge angegeben werden.

  • void * memcpy(void *str_1, const void *str_2, size_t n)

    Kopiert die ersten n Zeichen aus dem Array str_2 in das Array str_1; gibt str_1 als Ergebnis zurück.

  • void * memmove(void *str_1, const void *str_2, size_t n)

    Kopiert ebenso wie memcpy() die ersten n Zeichen des Arrays str_2 in das Array str_1; gibt str_1 als Ergebnis zurück. memmove() funktioniert allerdings auch, wenn sich die Speicherplätze beider Arrays überlappen.

  • int memcmp(const void *str_1, const void *str_2, size_t n)

    Vergleicht die ersten n Zeichen des Arrays str_1 mit dem Array str_2; gibt als Ergebnis einen Wert <0 zurück falls str_1 < str_2 ist, den Wert 0 für str_1 == str_2, oder einen Wert >0 falls str_1 > str_2 ist.

    Die Bereiche werden nach den ASCII-Codes der Anfangsbuchstaben verglichen, nicht lexikalisch.

  • void * memchr(const void *str, char c, size_t n)

    Gibt einen Zeiger auf das erste Byte mit dem Wert c im Array str zurück, oder NULL, wenn das Byte innerhalb der ersten n Zeichen nicht vorkommt.

  • void * memset(void *str, char c, size_t n)

    Setzt die ersten n Bytes des Arrays str auf den Wert c; gibt str als Ergebnis zurück.

str-Funktionen

  • char * strcpy(char *str_1, const char *str_2)

    Kopiert eine Zeichenkette str_2 in ein Array str_1, inklusive \0; gibt str_1 als Ergebnis zurück.

  • char * strncpy(char *str_1, const char *str_2, size_t n)

    Kopiert höchstens n Zeichen aus der Zeichenkette str_2 in die Zeichenkette str_1, und gibt str_1 als Ergebnis zurück. Dabei wird str_1 mit \0 abgeschlossen, wenn str_2 weniger als n Zeichen hat.

  • char * strcat(char *str_1, const char *str_2)

    Hängt die Zeichenkette str_2 hinten an die Zeichenkette str_1 an; gibt str_1 als Ergebnis zurück.

  • char * strncat(char *str_1, const char *str_2, size_t n)

    Fügt höchstens n Zeichen der Zeichenkette str_2 hinten an die Zeichenkette str_1 an und schließt str_1 mit \0 ab. Gibt str_1 als Ergebnis zurück.

  • int strcmp(const char *str_1, const char *str_2)

    Vergleicht die beiden Zeichenketten str_1 und str_2 miteinander; gibt als Ergebnis einen Wert <0 zurück falls str_1 < str_2 ist, den Wert 0 für str_1 == str_2, oder einen Wert >0 falls str_1 > str_2 ist.

    Die Zeichenketten werden nach den ASCII-Codes der Anfangsbuchstaben verglichen, nicht lexikalisch.

  • int strncmp(const char *str_1, const char *str_2, size_t n)

    Vergleicht höchstens n Zeichen der Zeichenkette str_1 mit der Zeichenkette str_2; gibt einen Wert <0 zurück falls str_1 < str_2 ist, den Wert 0 für str_1 == str_2, oder einen Wert >0 falls str_1 > str_2 ist.

    Die Zeichenketten werden nach den ASCII-Codes der Anfangsbuchstaben verglichen, nicht lexikalisch.

  • char * strchr(const char *str, char c)

    Gibt einen Zeiger auf das erste Zeichen c in der Zeichenkette str als Ergebnis zurück, oder NULL, falls c nicht in der Zeichenkette enthalten ist.

  • char * strrchr(const char *str, char c)

    Gibt einen Zeiger auf das letzte Zeichen c in der Zeichenkette str als Ergebnis zurück, oder NULL, falls c nicht in der Zeichenkette enthalten ist.

  • size_t strspn(const char *str_1, const char *str_2)

    Gibt die Anzahl der Zeichen am Anfang der Zeichenkette str_1 als Ergebnis zurück, die in dieser Reihenfolge ebenfalls in der Zeichenkette str_2 vorkommen.

  • size_t strcspn(const char *str_1, const char *str_2)

    Gibt die Anzahl der Zeichen am Anfang der Zeichenkette str_1 als Ergebnis zurück, die in dieser Reihenfolge nicht in der Zeichenkette str_2 vorkommen.

  • char * strpbrk(const char *str_1, const char *str_2)

    Gibt einen Zeiger auf die Position in der Zeichenkette str_1 als Ergebnis zurück, an der irgendein Zeichen aus der Zeichenkette str_2 erstmals vorkommt, oder NULL, falls keines dieser Zeichen vorkommt.

  • char * strstr(const char *str_1, const char *str_2)

    Gibt einen Zeiger auf erstes Vorkommen von der Zeichenkette str_2 innerhalb der Zeichenkette str_1 als Ergebnis zurück, oder NULL, falls diese nicht vorkommt.

  • size_t strlen(const char *str)

    Gibt die Länge der Zeichenkette str ohne \0 an.

  • char * strerror(size_t n)

    Gibt einen Zeiger auf diejenige Zeichenkette als Ergebnis zurück, die dem Fehler mit der Nummer n zugewiesen ist.

  • char * strtok(char *str_1, const char *str_2)

    Durchsucht die Zeichenkette str_1 nach Zeichenfolgen, die durch Zeichen aus der Zeichenkette str_2 begrenzt sind.

stdio.h – Ein- und Ausgabe

Die Datei stdio.h definiert Typen und Funktionen zum Umgang mit Datenströmen („Streams“). Ein Stream ist Quelle oder Ziel von Daten und wird mit einer Datei oder einem angeschlossenen Gerät verknüpft.

Unter Windows muss zwischen Streams für binäre und für Textdateien unterschieden werden, unter Linux nicht. Ein Textstream ist eine Folge von Zeilen, die jeweils kein oder mehrere Zeichen enthalten und jeweils mit '\n' abgeschlossen sind.

Ein Stream wird mittels der Funktion open() mit einer Datei oder einem Gerät verbunden; die Verbindung wird mittels der Funktion close() wieder aufgehoben. Öffnet man eine Datei, so erhält man einen Zeiger auf ein Objekt vom Typ FILE, in welchem alle Information hinterlegt sind, die zur Kontrolle des Stream nötig sind.

Wenn die Ausführung eines Programms beginnt, sind die drei Standard-Streams stdin, stdout und stderr bereits automatisch geöffnet.

Dateioperationen

Die folgenden Funktionen beschäftigen sich mit Datei-Operationen. Der Typ size_t ist der vorzeichenlose, ganzzahlige Resultattyp des sizeof-Operators.

  • FILE *fopen(const char *filename, const char *mode)

    Öffnet die angegebene Datei; gibt als Ergebnis einen Datenstrom zurück, oder NULL falls das Öffnen fehlschlägt.

    Als Zugriffsmodus mode kann angegeben werden:

    • "r": Textdatei zum Lesen öffnen
    • "w": Textdatei zum Schreiben neu erzeugen (gegebenenfalls alten Inhalt wegwerfen)
    • "a": Text anfügen; Datei zum Schreiben am Dateiende öffnen oder erzeugen
    • "r+": Textdatei zum Ändern öffnen (Lesen und Schreiben)
    • "w+": Textdatei zum Ändern erzeugen (gegebenenfalls alten Inhalt wegwerfen)
    • "a+": Datei neu erzeugen oder zum Ändern öffnen und Text anfügen (Schreiben am Ende)
  • FILE *freopen(const char *filename, const char *mode, FILE *stream)

    Öffnet die angegebene Datei für den angegebenen Zugriffsmodus und verknüpft den Datenstrom stream damit. Als Ergebnis wird stream zurück gegeben, oder Null falls ein Fehler auftritt.

    Mit freopen() ändert man normalerweise die Dateien, die mit stdin, stdout oder stderr verknüpft sind.

  • int fflush(FILE *stream)

    Sorgt bei einem Ausgabestrom dafür, dass gepufferte, aber noch nicht geschriebene Daten geschrieben werden; bei einem Eingabestrom ist der Effekt undefiniert. Die Funktion gibt normalerweise NULL als Ergebnis zurück, oder EOF (Konstante mit Wert -1), falls ein Schreibfehler auftritt.

    fflush(NULL) bezieht sich auf alle offenen Dateien.

  • int feof(FILE *stream);

    Prüft, ob der angegebene File-Pointer auf das Ende einer Datei zeigt. Die Funktion gibt normalerweise 0 als Ergebnis zurück, oder einen Wert ungleich Null, wenn das Ende der Datei erreicht ist.

  • int ferror(FILE *stream);

    Jede FILE-Struktur besitzt eine Steuervariable („Flag“) namens error. ferror() prüft, ob dieses Flag gesetzt ist, was beispielsweise durch einen Fehler beim Lesen oder Schreiben verursacht wird. Die Funktion gibt normalerweise 0 als Ergebnis zurück, oder einen Wert ungleich Null, wenn das Fehler-Flag des File-Pointers gesetzt ist.

  • int fclose(FILE *stream)

    Schreibt noch nicht geschriebene Daten für stream, wirft noch nicht gelesene, gepufferte Eingaben weg, gibt automatisch angelegte Puffer frei und schließt den Datenstrom. Die Funktion gibt normalerweise NULL als Ergebnis zurück, oder EOF (Konstante mit Wert -1), falls ein Fehler auftritt.

  • int remove(const char *filename)

    Löscht die angegebene Datei, so dass ein anschließender Versuch, sie zu öffnen, fehlschlagen wird. Bei einem Fehler gibt die Funktion einen von Null verschiedenen Wert zurück.

  • int rename(const char *oldname, const char *newname)

    Ändert den Namen einer Datei. Bei einem Fehler gibt die Funktion einen von Null verschiedenen Wert zurück.

  • FILE * tmpfile(void)

    Erzeugt eine temporäre Datei mit Zugriffsmodus "wb+", die automatisch gelöscht wird, wenn der Zugriff abgeschlossen wird, oder wenn das Programm normal zu Ende geht. Als Ergebnis gibt tmpfile() einen Datenstrom zurück, oder NULL falls die Datei nicht erzeugt werden konnte.

  • char * tmpnam(char s[L_tmpnam])

    tmpnam(NULL) erzeugt eine Zeichenkette, die nicht der Name einer existierenden Datei ist, und gibt einen Zeiger auf einen internen Vektor im statischen Speicherbereich als Ergebnis zurück.

    tmpnam(s) speichert die Zeichenkette in s und gibt s als Ergebnis zurück; in s müssen wenigstens L_tmpnam Zeichen abgelegt werden können.

    Bei jedem Aufruf erzeugt die Funktion einen anderen Namen; man kann höchstens von TMP_MAX verschiedenen Namen während der Ausführung des Programms ausgehen. Zu beachten ist, dass ein Name und keine Datei erzeugt wird.

  • int setvbuf(FILE *stream, char *buf, int mode, size_t size)

    Kontrolliert die Pufferung bei einem Datenstrom; die Funktion muss aufgerufen werden, bevor gelesen oder geschrieben wird, und vor allen anderen Operationen. Hat mode den Wert _IOFBF, so wird vollständig gepuffert, _IOLBF sorgt für zeilenweise Pufferung bei Textdateien und _IONBF verhindert Puffern. Wenn buf nicht gleich NULLi ist, wird buf als Puffer verwendet; andernfalls wird ein Puffer angelegt. size legt die Puffergröße fest.

    Bei einem Fehler gibt die Funktion einen von Null verschiedenen Wert zurück.

  • void setbuf(FILE *stream, char *buf)

    Wenn buf den Wert NULL hat, wird der Datenstrom nicht gepuffert; andernfalls ist setbuf äquivalent zu (void) setvbuf(stream, buf, _IOFBF, BUFSIZ).

Ändern bedeutet, dass die gleiche Datei gelesen und geschrieben werden darf; fflush() oder eine Funktion zum Positionieren in Dateien muss zwischen einer Lese- und einer Schreiboperation oder umgekehrt aufgerufen werden. Dateinamen sind auf FILENAME_MAX Zeichen begrenzt, höchstens FOPEN_MAX Dateien können gleichzeitig offen sein.

Aus- und Eingabe

  • int fputs(const char *str, FILE *stream)

    Schreibt die Zeichenkette str in die mit dem File-Pointer angegebene Datei. Als Ergebnis gibt die Funktion einen nicht-negativen Wert als Ergebnis zurück, oder EOF (Konstante mit Wert -1), wenn ein Fehler aufgetreten ist.

  • int fprintf(FILE *stream, const char *format, ...)

    Die Funktion fprintf() wandelt Ausgaben um und schreibt sie in stream unter Kontrolle von format. Als Ergebnis gibt sie die Anzahl der geschriebenen Zeichen zurück; der Wert ist negativ, wenn ein Fehler aufgetreten ist.

  • int printf(const char *format, ...)

    printf(...) ist äquivalent zu fprintf(stdout, ...). Die formatierte Ausgabe der printf()-Funktion ist im Abschnitt Ausgabe und Eingabe näher beschrieben.

  • int sprintf(char *s, const char *format, ...)

    Die Funktion sprintf() funktioniert wie printf(), nur wird die Ausgabe in das Zeichenarray s geschrieben und mit \0 abgeschlossen. s muss groß genug für das Resultat sein. Im Ergebniswert wird \0 nicht mitgezählt.

stdlib.h – Hilfsfunktionen

Die Definitionsdatei <stdlib.h> vereinbart Funktionen zur Umwandlung von Zahlen, für Speicherverwaltung und ähnliche Aufgaben.

  • double atof(const char *s)

    Wandelt die Zeichenkette s in double um. Beendet die Umwandlung beim ersten unbrauchbaren Zeichen.

  • int atoi(const char *s)

    Wandelt die Zeichenkette s in int um. Beendet die Umwandlung beim ersten unbrauchbaren Zeichen.

  • long atol(const char *s)

    Wandelt die Zeichenkette s in long um. Beendet die Umwandlung beim ersten unbrauchbaren Zeichen.

  • double strtod(const char *s, char **endp)

    Wandelt den Anfang der Zeichenkette s in double um, dabei wird Zwischenraum am Anfang ignoriert. Die Umwandlung wird beim ersten unbrauchbaren Zeichen beendet. Die Funktion speichert einen Zeiger auf den eventuell nicht umgewandelten Rest der Zeichenkette bei *endp, falls endp nicht NULL ist. Falls das Ergebnis zu groß ist, (also bei einem Overflow), wird als Resultat HUGE_VAL mit dem korrekten Vorzeichen geliefert; liegt das Ergebnis zu dicht bei Null (also bei einem Underflow), wird Null geliefert. In beiden Fällen erhält errno den Wert ERANGE.

  • long strtol(const char *s, char **endp, int base)

    Wandelt den Anfang der Zeichenkette s in long um, dabei wird Zwischenraum am Anfang ignoriert. Die Umwandlung wird beim ersten unbrauchbaren Zeichen beendet. Die Funktion speichert einen Zeiger auf den eventuell nicht umgewandelten Rest der Zeichenkette bei *endp, falls endp nicht NULL ist. Hat base einen Wert zwischen 2 und 36, erfolgt die Umwandlung unter der Annahme, dass die Eingabe in dieser Basis repräsentiert ist.

    Hat base den Wert Null, wird als Basis 8, 10 oder 16 verwendet, je nach s; eine führende Null bedeutet dabei oktal und 0x oder 0X zeigen eine hexadezimale Zahl an. In jedem Fall stehen Buchstaben für die Ziffern von 10 bis base-l; bei Basis 16 darf 0x oder 0X am Anfang stehen. Wenn das Resultat zu groß werden würde, wird je nach Vorzeichen LONG_MAX oder LONG_MIN geliefert und errno erhält den Wert ERANGE.

  • unsigned long strtoul(const char *s, char **endp, int base)

    Funktioniert wie strtol(), nur ist der Resultattyp unsigned long und der Fehlerwert ist ULONG_MAX.

  • int rand(void)

    Gibt als Ergebnis eine ganzzahlige Pseudo-Zufallszahl im Bereich von 0 bis RAND_MAX zurück; RAND_MAX ist mindestens 32767.

  • void srand(unsigned int seed)

    Benutzt seed als Ausgangswert für eine neue Folge von Pseudo-Zufallszahlen. Der erste Ausgangswert ist 1.

  • void * calloc(size_t nobj, size_t size)

    Gibt als Ergebnis einen Zeiger auf einen Speicherbereich für einen Vektor von nobj Objekten zurück, jedes mit der Größe size, oder NULL, wenn die Anforderung nicht erfüllt werden kann. Der Bereich wird mit Null-Bytes initialisiert.

  • void * malloc(size_t size)

    Gibt einen Zeiger auf einen Speicherbereich für ein Objekt der Größe size zurück, oder NULL, wenn die Anforderung nicht erfüllt werden kann. Der Bereich ist nicht initialisiert.

  • void * realloc(void *p, size_t size)

    Ändert die Größe des Objekts, auf das der Pointer p zeigt, in size ab. Bis zur kleineren der alten und neuen Größe bleibt der Inhalt unverändert. Wird der Bereich für das Objekt größer, so ist der zusätzliche Bereich nicht initialisiert. realloc() liefert einen Zeiger auf den neuen Bereich oder NULL, wenn die Anforderung nicht erfüllt werden kann; in diesem Fall wird der Inhalt nicht verändert.

  • void free(void *p)

    Gibt den Bereich frei, auf den der Pointer p zeigt; die Funktion hat keinen Effekt, wenn p den Wert NULL hat. p muss auf einen Bereich zeigen, der zuvor mit calloc(), malloc() oder realloc() angelegt wurde.

  • void abort(void)

    Sorgt für eine anormale, sofortige Beendigung des Programms.

  • void exit(int status)

    Beendet das Programm normal: Dabei werden atexit()-Funktionen in der umgekehrten Reihenfolge ihrer Hinterlegung aufgerufen, Puffer offener Dateien werden geschrieben, offene Ströme abgeschlossen, und die Kontrolle geht an die Umgebung des Programms zurück. Welcher status an die Umgebung des Programms geliefert wird, hängt von der Implementierung ab, aber Null gilt als erfolgreiches Ende. Die Werte EXIT_SUCCESS (Wert: 0) und EXIT_FAILURE (Wert: 1) können ebenfalls angegeben werden.

  • int atexit(void (*fcn)(void))

    Hinterlegt die Funktion fcn, damit sie aufgerufen wird, wenn das Programm normal endet, und liefert einen von Null verschiedenen Wert, wenn die Funktion nicht hinterlegt werden kann.

  • int system(const char *s)

    Gibt die Zeichenkette s an die Umgebung zur Ausführung. Hat s den Wert NULL, so liefert system() einen von Null verschiedenen Wert, wenn es einen Kommandoprozessor gibt. Wenn s von NULL verschieden ist, dann ist der Resultatwert von der Implementierung abhängig.

  • char * getenv(const char *name)

    Gibt die zu name gehörende Zeichenkette aus der Umgebung als Ergebnis zurück, oder NULL, wenn keine Zeichenkette existiert. Die Details hängen von der Implementierung ab.

  • void * bsearch(const void *key, const void *base, size_t n, size_t size, int (*cmp)(const void *keyval, const void *datum))

    Durchsucht base[0] bis base[n-l] nach einem Eintrag, der gleich *key ist. Die Funktion cmp muss einen negativen Wert liefern, wenn ihr erstes Argument (der Suchschlüssel) kleiner als ihr zweites Argument (ein Tabelleneintrag) ist, Null, wenn beide gleich sind, und sonst einen positiven Wert.

    Die Elemente des Arrays base müssen aufsteigend sortiert sein. In size muss die Größe eines einzelnen Elements übergeben werden. bsearch() gibt als Ergebnis einen Zeiger auf das gefundene Element zurück, oder NULL, wenn keines existiert.

  • void qsort(void *base, size_t n, size_t size, int (*cmp)(const void *, const void *))

    Sortiert ein Array base[0] bis base[n-1] von Objekten der Größe size in aufsteigender Reihenfolge. Für die Vergleichsfunktion cmp gilt das gleiche wie bei bsearch().

  • int abs(int x)

    Gibt den den absoluten Wert (Betrag) |x| von x als int an.

  • long labs(long x)

    Gibt den absoluten Wert (Betrag) |x| von x als long an.

  • div_t div(int n, int z)

    Gibt den Quotienten und Rest von \frac{n}{z} an. Die Ergebnisse werden in den int-Komponenten quot und rem einer Struktur vom Typ div_t abgelegt.

  • ldiv_t ldiv(long n, long z)

    Gibt den Quotienten und Rest von \frac{n}{z} an. Die Ergebnisse werden in den long-Komponenten quot und rem einer Struktur vom Typ ldiv_t abgelegt.

time.h – Funktionen für Datum und Uhrzeit

Die Definitionsdatei time.h vereinbart Typen und Funktionen zum Umgang mit Datum und Uhrzeit. Manche Funktionen verarbeiten die Ortszeit, die von der Kalenderzeit zum Beispiel wegen einer Zeitzone abweicht. clock_t und time_t sind arithmetische Typen, die Zeiten repräsentieren, und struct tm enthält die Komponenten einer Kalenderzeit:

struct tm
{
    // Sekunden nach der vollen Minute (0, 61)
    // (Die zusätzlich möglichen Sekunden sind Schaltsekunden)
    int tm_sec;

    // Minuten nach der vollen Stunde (0, 59)
    int tm_min;

    // Stunden seit Mitternacht (0, 23)
    int tm_hour;

    // Tage im Monat (1, 31)
    int tm_mday;

    // Monate seit Januar (0, 11)
    int tm_mon;

    // Jahre seit 1900
    int tm_year;

    // Tage seit Sonntag (0, 6)
    int tm_wday;

    // Tage seit dem 1. Januar (0, 365)
    int tm_yday;

    // Kennzeichen für Sommerzeit
    int tm_isdst;
}

tm_isdst ist positiv, wenn Sommerzeit gilt, Null, wenn Sommerzeit nicht gilt, und negativ, wenn die Information nicht zur Verfügung steht.

  • clock_t clock(void)

    Gibt die Rechnerkern-Zeit an, die das Programm seit Beginn seiner Ausführung verbraucht hat, oder -1, wenn diese Information nicht zur Verfügung steht.

    clock()/CLOCKS_PER_SEC ist eine Zeit in Sekunden.

  • time_t time(time_t *tp)

    Gibt die aktuelle Kalenderzeit an, oder -1, wenn diese nicht zur Verfügung steht. Wenn tp von NULL verschieden ist, wird der Resultatwert auch bei *tp abgelegt.

  • double difftime(time_t time2, time_t timel)

    Gibt die Differenz der Zeitangaben time2 - timel in Sekunden an.

  • time_t mktime(struct tm *tp)

    Wandelt die Ortszeit in der Struktur *tp in Kalenderzeit um, die so dargestellt wird wie bei time(). Die Komponenten erhalten Werte in den angegebenen Bereichen. mktime() gibt die Kalenderzeit als Ergebnis zurück, oder den Wert -1, wenn diese nicht dargestellt werden kann.

  • size_t strftime(char *s, size_t smax, const char *fmt, const struct tm *tp)

    Formatiert Datum und Zeit aus *tp in der Zeichenkette s gemäß fmt, analog zu einem printf-Format. Gewöhnliche Zeichen (insbesondere auch das abschließende \0) werden nach s kopiert. Jedes %... wird gemäß der unten folgenden Liste ersetzt, wobei Werte verwendet werden, die der lokalen Umgebung entsprechen.

    Es werden höchstens smax Zeichen in der Zeichenkette s abgelegt. Als Ergebnis gibt strftime() die Anzahl der resultierenden Zeichen zurück, mit Ausnahme von \0. Wenn mehr als smax Zeichen erzeugt wurden, gibt strftime den Wert Null als Ergebnis zurück.

    Umwandlungszeichen für den Formatstring fmt:

    %a abgekürzter Name des Wochentags. %A voller Name des Wochentags.
    %b abgekürzter Name des Monats. %B voller Name des Monats.
    %c lokale Darstellung von Datum und Zeit. %d Tag im Monat (01 - 31).
    %H Stunde (00 - 23). %I Stunde (01 - 12).
    %j Tag im Jahr (001 - 366). %m Monat (01 - 12).
    %M Minute (00 - 59). %p lokales Äquivalent von AM oder PM.
    %S Sekunde (00 - 61). %U Woche im Jahr (Sonntag ist erster Tag) (00 - 53).
    %w Wochentag (0 - 6, Sonntag ist 0). %W Woche im Jahr (Montag ist erster Tag) (00 - 53).
    %x lokale Darstellung des Datums. %X lokale Darstellung der Zeit.
    %y Jahr ohne Jahrhundert (00 - 99). %Y Jahr mit Jahrhundert.
    %Z Name der Zeitzone, falls diese existiert. %% %. (Gibt ein % aus)

Die folgenden vier Funktionen liefern Zeiger auf statische Objekte, die von anderen Aufrufen überschrieben werden können.

  • char * asctime(const struct tm *tp)

    Konstruiert aus der Zeit in der Struktur *tp eine Zeichenkette folgender Form: Sun Jan 3 15:14:13 1988\n\0

  • char * ctime(const time_t *tp)

    Verwandelt die Kalenderzeit *tp in Ortszeit; dies ist äquivalent zu asctime(localtime(tp))

  • struct tm * gmtime(const time_t *tp)

    Verwandelt die Kalenderzeit *tp in Coordinated Universal Time (UTC). Die Funktion liefert NULL, wenn UTC nicht zur Verfügung steht. Der Name gmtime hat historische Bedeutung.

  • struct tm * localtime(const time_t *tp)

    Verwandelt die Kalenderzeit *tp in Ortszeit.