Schaltungs-Simulationen mit QUCS

QUCS steht für „Quite Universal Circuit Simulator“; das Programm ist also darauf ausgelegt, eine Vielzahl von Schaltungs-Simulationen möglich zu machen.

Unter Debian beziehungsweise Ubuntu oder Linux Mint kann QUCS folgendermaßen installiert werden:

sudo add-apt-repository ppa:fransschreuder1/qucs
sudo aptitude update

sudo aptitude install qucs

Möchte man auch digitale Schaltungen mit QUCS simulieren, sollten zudem folgende Pakete installiert werden:

sudo aptitude install freehdl libfreehdl0-dev

Anschließend kann das Programm über das Start-Menü oder aus einer Shell heraus mittels Eingabe von qucs gestartet werden.

Bedienung von QUCS

QUCS kann weitgehend mit der Maus bedient werden. Die Maustasten haben dabei folgende Bedeutung:

  • Mit einem Linksklick werden Bauteile je nach Bearbeitungs-Modus positioniert oder ausgewählt.

    Mit einem doppelten Linksklick auf ein Bauteil wird ein kleines Fenster geöffnet, in dem die charakteristischen Eigenschaften des Bauteils eingestellt werden können.

  • Mit einem Rechtsklick auf ein Bauteil wird ein Auswahlmenü geöffnet, das verschiedene auf das Bauteil anwendbare Funktionen bietet.

  • Mit dem Mausrad kann der Schaltplan wie ein Blatt Papier nach oben beziehungsweise unten gescrollt werden.

    Hält man bei Betätigung des Mausrads die Shift-Taste gedrückt, so kann man nach links beziehungsweise rechts scrollen.

    Hält man bei Betätigung des Mausrads die Ctrl-Taste gedrückt, so kann man in den Schaltplan hinein beziehungsweise heraus zoomen.

QUCS-Workflow

Ein typischer Arbeitsablauf sieht in QUCS folgendermaßen aus:

  • In der linken Fensterhälfte (dem Auswahl-Bereich), können beispielsweise unter der Rubrik „Komponenten“ Bauteile aufgelistet werden. Klickt man mit der linken Maustaste auf ein Bauteil, so kann es mit einem weiteren Linksklick in der rechten Fensterhälfte (dem Hauptfenster) eingefügt werden.[1]

    fig-lumped-components

    Ausschnitt aus der Komponenten-Kategorie „Lumped Components“.

    Die Bauteil-Komponenten sind in verschiedene Kategorien unterteilt: Unter Lumped Components werden beispielsweise Standard-Bauteile aufgelistet, unter Sources Strom- und Spannungsquellen, unter Probes virtuelle Multimeter, und unter Nonlinear Components Dioden und Transistoren. Neben diesen dort aufgelisteten „generischen“ Typen, bei denen die Modell-Parameter frei eingegeben werden können, gibt es auch vorgefertigte Bauteile, deren Parameter mit den tatsächlich im Schaltplan verbauten Modellen sehr gut übereinstimmen. Diese können über das Menü Tool -> Component Library oder mittels der Tastenkombination Ctrl 5 geladen werden. Beispielsweise kann über dieses Menü ein vorgefertigtes Modell für einen BC548C-Transistor per Drag-and-Drop mit der linken Maustaste ins Hauptfenster gezogen werden.

    fig-component-library

    Die „Component-Library“ (Hotkey: Ctrl 5).

    Optional können Bauteile vor dem Positionieren mittels eines Klicks auf die rechte Maustaste gedreht werden; dies ist auch zu einem späteren Zeitpunkt mittels der Tastenkombination Ctrl r möglich.

    Durch einen Linksklick auf das Werte-Feld eines Bauteils (oder einen Doppelklick auf das Bauteil) können die Bauteil-Parameter direkt eingegeben werden. Beispielsweise haben neu eingefügte Widerstände einen Standard-Wert von \unit[50]{Ohm}; klickt man also auf diesen Wert, gibt 100 ein und drückt Enter, so wird der neue Widerstandswert übernommen. Einheiten wie \unit{Ohm} für einen Widerstand sind dabei optional; QUCS interpretiert Bauteil-Werte automatisch in der jeweiligen Standard-Einheit für das jeweilige Bauteil.

    Bei der Angabe von Bauteil-Werten kannen zudem beispielsweise 1k für einen Ein-Kilo-Ohm-Widerstand oder 1.0M für einen Ein-Mega-Ohm-Widerstand geschrieben werden. Entsprechend gibt es für kleine Einheiten die Vorsätze m für Milli, u für Mikro und p für Piko, was insbesondere für Kondensator-Parameter nützlich ist.

  • Die eingefügten Bauteile können anschließend mittels des Draht-Werkzeugs verbunden werden; dieses kann man durch einen Klick auf das entsprechende Icon in der Symbolleiste oder mittels der Tastenkombination Ctrl e aktivieren.[2]

    _images/qucs-wire-symbol.png

    Mit einem Klick mit der linken Maustaste wird der Startpunkt der Verbindung, mit einem weiteren ein Zwischenpunkt beziehungsweise der Endpunkt festgelegt. Dabei rasten die Leitungen automatisch an den jeweils mit einem kleinen roten Kreis markierten Anschluss-Stellen ein. In einer fertig „verkabelten“ Schaltung sollten folglich keine roten Kreise mehr zu sehen sein.

    Die Linien werden von QUCS automatisch vertikal oder horizontal ausgerichtet; an Knick-Stellen kann dabei mittels eines Klicks mit der rechten Maustaste umgeschaltet werden, in welche Richtung ein Knick erfolgen soll. Durch Drücken von Esc wird der Draht-Modus wieder beendet.

  • In jedem Schaltplan muss zudem ein Leiterstück als Ground-Niveau (GND, bei DC-Schaltungen der Minus-Anschluss der Stromquelle) festgelegt werden, indem man in der Symbolleiste auf das entsprechende Symbol klickt und dieses – ähnlich wie ein Bauteil – mit der gewünschten Leitung verbindet.

    _images/qucs-ground-symbol.png
  • Der Schaltplan kann über das Menü Datei -> Speichern oder mittels der Tastenkombination Ctrl s gespeichert werden. Um die Schaltung simulieren zu können, ist dies zwingend nötig, da QUCS die Ergebnis-Werte in eine zugehörige Datei schreibt.

    QUCS erstellt automatisch bei einer Simulation zu einer Schaltplan-Datei datei.sch eine Daten-Datei datei.sch, in welche die für die Simulation notwendige Netzliste geschrieben wird.

    Zudem erstellt QUCS im gleichen Verzeichnis die Datei datei.dpl, die für Daten-Plots (Diagramme oder Tabellen mit den simulierten Werten) vorgesehen ist. Möchte man die Ausgabe-Diagramme gemeinsam mit dem Schaltplan im gleichen Fenster angezeigt bekommen, so kann man im Menü Datei -> Datei-Einstellungen auswählen und den Eintrag „Data Display“ von datei.dpl auf datei.sch ändern.

  • Für eine der möglichen Simulationsarten muss aus der Bauteile-Rubrik „Simulationen“ das gewünschte Symbol (DC, AC, Transient, Parameter-Sweep) im Hauptfenster platziert werden.

    fig-simulation-components

    Die möglichen QUCS-Simulationen als „Schaltplan-Elemente“ im Auswahl-Fenster.

    Durch einen Doppelklick auf dieses Symbol können die Simulations-Parameter eingestellt werden.

  • Die Simulation kann dann durch den Klick auf das entsprechende Icon in der Symbolleiste oder mittels F2 gestartet werden.

    _images/qucs-simulation-symbol.png
  • Um die simulierten Werte anzuzeigen, muss zusätzlich aus der Bauteile-Rubrik „Diagrams“ eine oder mehrere Ausgabe-Option (beispielsweise eine Tabelle oder ein Zeitverlaufs-Diagramm) ausgewählt und im Hauptfenster platziert werden.

Hilfreiche Tasten-Kombinationen

Pfeiltasten Ausgewähltes Bauteil verschieben
Esc Schaltet den Selektions-Modus an und aus
Ctrl e Leiterstücke einzeichnen (Beenden mit Esc)
Ctrl r Ausgewähltes Bauteil drehen
Ctrl m Ausgewähltes Bauteil vertikal spiegeln
Ctrl l Label für Leiterstück / Knoten vergeben
F2 Schaltungs-Simulation starten

Etwas Vorsicht ist bei der Verwendung der Esc-Taste geboten: Mit dieser Taste kann jeder andere Modus, beispielsweise der Bauteil-Einfüge-Modus oder der Linien-Zeichen-Modus beendet werden, und man gelangt wieder in den Selektions-Modus, in dem Bauteile durch einen Linksklick ausgewählt und verschoben werden können. Drückt man allerdings im Selektionsmodus die Esc-Taste, so ist gar kein Modus mehr ausgewählt, man kann also auch keine Bauteile mehr „anklicken“. Durch ein abermaliges Drücken von Esc kann man allerdings wieder in den gewohnten Selektionsmodus zurückkehren.

Um ein Bauteil zu drehen oder zu spiegeln, kann man im Bearbeitungs-Fenster auch die rechte Maustaste drücken und die entsprechende Funktion über das Auswahlmenü aufrufen.

Projekte

Für die Simulation von umfangreichen Schaltungen kann es sinnvoll sein, ein „Projekt“ anzulegen, das aus mehreren (Teil-)Schaltungen besteht. Für jede einzelne Teil-Schaltung kann dann beispielsweise ein eigenes Symbol erstellt werden und dieses dann an der gewünschten Stelle in einer anderen Schaltung eingefügt werden. So lassen sich auch komplexe Schaltungen übersichtlich organisieren.

DC-Simulationen

Mit einer DC-Simulation kann geprüft werden, welche Ströme durch einzelne Bauteile fließen und/oder welche Spannungen an einzelnen Bauteilen anliegen, wenn diese mit einer Gleichspannungs-Quelle verbunden werden. Bei einer derartigen Simulation geht es also nicht um einen zeitlichen Verlauf, sondern um eine Moment-Aufnahme der vorherrschenden Spannungen und Stromstärken.

Das wohl einfachste Beispiel für eine solche Schaltung ist ein Spannungsteiler, der aus zwei in Reihe angeordneten Widerständen besteht. Verbindet man eine solche Schaltung mit einer Gleichspannungs-Quelle und fügt ein (in Reihe geschaltenes) Amperemeter sowie ein (parallel geschaltenes) Voltmeter ein, so erhält man etwa folgenden Aufbau:

fig-spannungsteiler-beispiel

Schematischer Aufbau einer einfachen Spannungsteiler-Schaltung.

Elektrische Potentiale an einzelnen Leitungen

Soll (ohne Einbau eines extra Voltmeters) angezeigt werden, welche Spannungen gegenüber dem GND-Niveau an einzelnen Leitungen vorherrschen, so müssen diese mit einem Label versehen werden. Hierzu kann man wahlweise das zu vermessende Leiterstück mit einem doppelten Linksklick auswählen, oder das Label-Werkzeug mittels Ctrl l aktivieren und dann das zu vermessende Leiterstück einmalig mit der linken Maustaste anklicken.

_images/qucs-wire-label.png

Fügt man dann (aus der Rubrik Diagramme) eine Messtabelle ein, so kann die so markierte Leiterstelle ausgewählt werden. Läuft eine DC- Simulation fehlerfrei durch, so wird damit in der Messtabelle der Messwert an der markierten Stelle angezeigt.[3]

fig-spannungsteiler-mit-label

Spannungsteiler-Schaltung mit Kabel-Label.

Möchte man sich die Spannungen gegenüber dem GND-Niveau von allen Bauteilen anzeigen lassen, so kann man (nach dem Einfügen eines DC-Simulations-Symbols im Schaltplan) im Menü Simulation -> Calculate DC bias aufrufen.

fig-spannungsteiler-dc-bias

Spannungsteiler-Schaltung mit DC-Bias-Kalkulation (Hotkey F8).

Parameter-Sweeps

Mit so genannten „Parameter-Sweeps“ kann untersucht werden, wie sich die Simulationen von Schaltungen verändern, wenn sich die Größe eines einzelnen Bauteils (beispielsweise eines einzelnen Widerstands) verändert. Man kann also beispielsweise zusätzlich zu einer DC-Simulation eine Parameter-Sweep-Simulation in das Hauptfenster hinzufügen und mit dieser vorgeben, welches Bauteil Schwankungen unterworfen sein soll.

fig-spannungsteiler-mit-parametersweep

Spannungsteiler-Schaltung mit Parameter-Sweep.

Soll beispielsweise ein Widerstandswert variiert werden, so weist man diesem keinen konkreten Wert, sondern vielmehr einen Variablennamen wie Rx zu. Fügt man dann eine Parameter-Sweep-Simulation hinzu und öffnet das entsprechende Dialog-Feld mit einem Doppelklick auf das Simulationsfeld, so kann die variable Größe Rx als Sweep-Parameter ausgewählt werden. Man kann zudem Start- und Stoppwerte für den Parameter angeben oder eine konkrete Liste an Werten, für welche die Simulation vorgenommen werden soll.

fig-parameter-sweep-optionen

Options-Fenster eines Parameter-Sweeps.

In dem Dialog-Fenster eines Parameter-Sweeps muss zudem festgelegt werden, zu welcher Simulation der Sweep gehören soll; man bekommt im Dialog-Fenster an dieser Stelle ein Auswahl-Menü angezeigt. Ist nur eine (andere) Simulation eingestellt, so ist die Auswahl eindeutig. Möchte man allerdings beispielsweise mehrere Parameter-Sweeps vornehmen, so kann man diese auch verschachteln, so dass der zweite Sweep den ersten als (Ausgangsbasis für die) Simulation verwendet.

Lässt man die Simulation erneut laufen, so erhält man für die jeweiligen Messgrößen nun mehrere Zeilen. Der Sweep-Parameter darf in der Tabelle allerdings nicht als anzuzeigender Wert aufgelistet werden; vielmehr werden die einzelnen Sweep-Werte von QUCS automatisch (anstelle der Numerierung) zur Kennzeichnung der Simulationsschritte verwendet.

Tabellen vs Graphen

Gibt man bei einem Parameter-Sweep nur wenige Werte, welche die zu variierende Größe annehmen soll, so bietet sich eine Tabelle als Ausgabeformat an: Man bekommt hierdurch die Ergebnis-Werte exakt und übersichtlich angezeigt.

fig-parameter-sweep-optionen-wertebereich

Options-Fenster eines Parameter-Sweeps mit (logarithmischen) Wertebereich.

Durchläuft die variable Größe bei einem Parameter-Sweep einen Wertebereich mit vielen Prozess-Schritten, so ist hingegen ein Diagramm übersichtlicher, in dem die Resultate in Abhängigkeit von der variierenden Größe dargestellt werden.

fig-spannungsteiler-mit-parametersweep-und-diagramm

Spannungsteiler-Schaltung mit Parameter-Sweep und Diagramm.

Im Spannungsteiler-Beispiel zeigt sich, dass die Spannung an Knotenpunkt X mit einem zunehmden Wert von Rx anfänglich stark absinkt, während bei großen Werten von Rx nur noch eine geringe Veränderung der Spannung zu beobachten ist. In diesem Fall ist also weniger die absolute Änderung der Sweep-Größe (beispielsweise in \unit[100]{\Omega}-Schritten) von Bedeutung; vielmehr sind relative Änderungen (beispielsweise in \times
2-Schritten) interessant.

fig-parameter-sweep-diagramm-optionen

Options-Fenster des Spannungs-Teiler-Diagramms.

In einem „normalen“ Diagramm mit linear skalierten Achsen ist der Wertebereich zwischen \unit[100]{\Omega} und \unit[1\,000]{\Omega} kaum erkennbar: Die fünf Gitterlinien haben voneinander den Abstand \unit[20\,000]{\Omega}. Um die Bereiche mit kleinen und großen Werten von Rx „gleichberechtigt“ darzustellen, kann das Options-Fenster des Diagramms mit einem Doppelklick geöffnet werden und unter der Rubrik "Eigenschaften ein Häckchen bei logarithmisch eingeteilte X-Achse gesetzt werden.

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Spannungs-Teiler-Diagramm mit logarithmisch skalierter x-Achse.

In dem so skalierten Diagramm kann man nun – in Übereinstimmung mit der ursprünglichen Parameter-Liste – erkennen, dass die Spannung X.V einen Wert von rund \unit[3]{V} annimmt, wenn Rx den Wert \unit[100]{\Omega} hat. Die Schaltung verhält sich hierbei in guter Näherung wie eine Reihenschaltung von R1, Rx und R4, bei der die beiden übrigen Widerstände kaum ins Gewicht fallen. Ist umgekehrt Rx sehr groß, so stellt die Schaltung eher zwei separate Spannungsteiler dar; der Wert von X.V wird dann durch das Größen-Verhältnis der Widerstände R3 und R4 bestimmt.

_images/qucs-marker-symbol.png

Die exakten Werte von X.V können aus dem Diagramm abgelesen werden, indem man einen „Marker“ in das Diagramm setzt. Dazu klickt man zunächst in der Symbolleiste auf das entsprechende Icon und anschließend auf das Diagramm.

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Spannungs-Teiler-Diagramm mit logarithmisch skalierter x-Achse und Marker.

Klickt man mit der linken Maustaste innerhalb des Diagramms auf das Marker-Feld, so kann man durch Drücken der linken beziehungsweise rechten Cursor-Taste den Marker zu weiter links beziehungsweise rechts gelegenen Punkten auf dem Graphen verschieben; bei Bedarf können auch mehrere Marker in ein Diagramm eingefügt werden. Die Verwendung von Markern kann somit eine zusätzliche Mess-Tabelle für exakte Werte überflüssig machen.

Doppelte Achselbelegung

Möchte man sowohl die Spannung als auch die Stromstärke im gleichen Diagramm angezeigt bekommen, so kann man dies durch eine zusätzliche Beschriftung der rechten Diagrammachse erreichen.

fig-parameter-sweep-diagramm-mit-stromstaerke

Spannungs-Teiler-Diagramm doppelter Achsenbeschriftung (Spannung und Stromstärke)

Allgemein ist ist eine zusätzliche Beschriftung der rechten Diagrammachse immer dann sinnvoll, wenn (mindestens) zwei Graphen im gleichen Diagramm dargestellt werden sollen und sich deren Wertebereiche stark voneinander unterscheiden.

Mehrfache Parameter-Sweeps

Diagramme sind insbesondere dann empfehlenswert, wenn zwei Parameter-Sweeps miteinander kombiniert werden. Dazu muss eine zweite Parameter-Sweep-Simulation in den Schaltplan hinzugefügt werden, und in deren Options-Fenster SW1 als zugrunde liegende Simulation eingestellt werden.

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Spannungs-Teiler-Beispiel mit mehrfachem Parameter-Sweep (Optionsfenster).

Variiert man beispielsweise nicht nur den Widerstand über 100 verschiedene Werte, sondern zusätzlich den Wert der Spannungsversorgung mit drei verschiedenen Werten, so ergibt sich im Diagramm entsprechend eine „Kurvenschar“ mit drei Linien.

fig-mehrfacher-parameter-sweep

Spannungs-Teiler-Beispiel mit mehrfachem Parameter-Sweep.

Auch in diesem diesem Diagramm können, sofern es ausgewählt ist, die Cursor-Tasten verwendet werden, um den Marker zu einer anderen Stelle zu bewegen; mit der Hoch- beziehungsweise Unten-Taste kann der jeweils höhere beziehungsweise niedriger verlaufende Graph ausgewählt werden.

Transient-Simulationen

Bei Transient-Simulationen wird untersucht, wie sich das Verhalten einer Schaltung im Lauf eines Zeitabschnitts ändert; dies ist beispielsweise von Interesse, wenn eine Schaltung oszilliert, oder wenn an der Schaltung eine Wechselspannung (beliebiger Frequenz) anliegt.

Ein Beispiel für eine oszillierende Schaltung ist eine astabile Kippstufe. Möchte man eine solche Schaltung mit QUCS simulieren, so muss man allerdings darauf achten, sie nicht perfekt symmetrisch aufzubauen. In der Realität beginnt die Schaltung nämlich aufgrund von geringen Bauteil-Unterschieden und unterschiedlichen Kabellängen zu Blinken, in QUCS haben, während in QUCS Bauteile einer Sorte absolut identisch sind und alle Kabel keinen Widerstand haben. Zudem muss festgelegt werden, welche anfängliche Spannung die beiden Kondensatoren haben sollen; hierzu macht man einen Doppelklick auf je einen der beiden Kondensatoren und setzt im Eigenschafts-Fenster den Wert V auf 0.

fig-qucs-astabile-kippstufe

Transient-Simulation einer astabilen Kippstufe.

Durch einen Doppelklick auf das Transient-Simulation-Symbol kann im Einstellungs-Fenster zudem festgelegt werden, über welchen Zeitbereich und in wie vielen Zeitschritten die Simulation erfolgen soll. Hierbei ist teilweise etwas Probieren angesagt: Es kann nämlich passieren, dass zu einem bestimmten Zeitpunkt vom Simulationsprogramm keine numerische Lösung für die Schaltung mit den momentanen Strom- und Spannungswerten gefunden werden kann. Man bekommt bei der Simulation dann eine Meldung angezeigt, die etwa wie folgt aussieht:

ERROR: TR1: Jacobian singular at t = 5.683e-02, aborting transient analysis

In diesem Fall kann es bereits genügen, eine andere Anzahl an Simulations-Schritten zu wählen und/oder die Bauteil-Parameter geringfügig zu ändern.

AC-Simulationen

Bei AC-Simulationen werden – im Gegensatz zu Transient-Simulation – die Start- und Stopwerte nicht als Zeitangaben, sondern als Frequenzen angegeben.

… to be continued …